Telefunken-Werbestimme Huelle 

 

Online Discography


Telefunken T-Spezialserie

Telefunken Werbestimme Hülle 

Please note: This is a discographical catalog - items are NOT available for sale from us
Achtung: Dies ist eine Discographie - die Platten stehen NICHT zum Verkauf

Danksagungen: SEHR viele Sammler, Discographen und Forscher haben geholfen, diese Übersicht zusammenzutragen. Leider habe ich versäumt, diese im Verlaufe der Jahre zu notieren. Seit der Erstveröffentlichung der Discographie [in: Pekka Gronow, Christian Halsband, Christiane Hofer, Frank Wonneberg (eds), Contributions To The History Of The Record Industry/Beiträge zur Geschichte der Schallplattenindustrie, Vol.7, Gesellschaft für Historische Tonträger, Wien 2016, S.64-145 (ISBN 978-3-9502906-2-2)]. Mit Dank an: Heinz Büttner, Du Jun Min, Björn Englund, Gabriel Gössel, Lutz Goldermann, Michael Gunrem, Frank Kasper, Michael Kieffer, Ralf Koopmann, Péter Kovács, Michael Ladwig, Nicolas Legendre, Bernd Meyer-Rähnitz, James Mitchell, Reinhard Popp, Christoph Purschke, Mandy Schneebeli, Markus Schnellbach, Ján Schultz, Klaus Schumann, Tore Simonson, Paul Sonntag, Kai Trebees, Jens Uwe Völmecke, Jörg Werner, Stephan Wuthe.

 

Die Telefunken „T“-Serien

Geschichte der Telefunkenplatte

1932 erwarben AEG und Siemens & Halske die insolvente, nur drei Jahre zuvor gegründete Deutsche Ultraphon AG (ein mittelgroßes Plattenunternehmen mit Zugehörigkeit zum niederländischen Küchenmeister-Konzern) und bauten die eingekaufte Schallplattenproduktion organisatorisch in die Firma ein, die ihrerseits als Tochterunternehmen die Telefunken-Platte G.m.b.H. gründete. Die Telefunkenplatte G.m .b.H. unterhielt ihrerseits die Abteilung „Werbestimme“ welche schon bald in „Spezialaufnahmen“ umbeannt wurde.)

Der neuen Firma Telefunken wurden die gesamten Aufnahme- und Fertigungsaufgaben übertragen. Die Aufnahmetechniker wurden ebenso übernommen wie die prominenten Ultraphon-Vertragskünstler. Die ersten Neuaufnahmen entstanden ab 01.08.1932 in der Singakademie. Unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurden die jüdischen Manager entlassen. Nach anfänglichen Übernahmen aus dem Ultraphon-Repertoire - unter Benutzung der alten Ultraphon-Bestellnummern - erschienen seit 1933 bis 1944 nur Eigenaufnahmen der Telefunken und assoziierter Werke

Nach dem Kriege bestanden Kooperationsprogramme u.a. mit Capitol (1948), Decca (1950) und RCA (1956). Aufgrund der 1950 vereinbarten Zusammenarbeit mit der britischen Decca gliederte Telefunken die Schallplattenproduktion aus dem eigenen Konzernverbund aus und überführte sie in die neu gegründete TELDEC Telefunken-Decca Schallplatten G.m.b.H. mit Sitz in Hamburg; Darüber hinaus wurde die Geschäftssparte der Lohnpressungen (Abteilung Spezalaufnahmen) intensiv ausgebaut, nicht nur für Werbezwecke und andere Abnehmer in Deutschland (z.B. Christophorus-Schallplatten) sondern auch für Kunden im Nahen Osten (Irak, Bahrain), Afrika (Nigeria) sowie in Spanien und vermutlich in weiteren Ländern.

1951 erschienen die ersten 33UpM-Vinyl-LPs. 1953 brachte Teldec als erstes Unternehmen in Deutschland auch Vinyl-Singles mit 45 Umdrehungen auf den Markt. 1956 wurde die Neuproduktion von Schellackplatten eingestellt. 

Aufnahmeunterlagen

 Die von Telefunken  aufgenommenen und veröffentlichten kommerziellen Titel sind relativ gut dokumentiert, da engagierte Sammler die Firmenunterlagen buchstäblich in letzter Sekunde vor dem Container und der Müllhalde  bewahren konnten.

Telefunken war in Deutschland neben Lindström der bedeutendste Produzent von Lohnpressungen für Drittfirmen sowie von Platten für Werbezwecke. Da Telefunken an diesen Platten keine eigenen Rechte hatte, wurde dieser Teil der Firmenaktivitäten offenbar nicht genau aufgezeichnet. (Ähnliches gilt  übrigens leider auch für die alte Gramophone Company)

Bei der Übersicht der Lohn- und Werbeaufnahmen sind wir daher weitgehend darauf angewiesen, die Originalplatten aufzuspüren und alle discographischen Angaben durch „Autopsie“, also durch Augenschein der Etiketten und der Plattenspiegel zu rekonstruieren. 

Katalognummern

Die Werbe- und Spezialaufnahmen erhielten eigene Katalognummern-Blöcke, welche mit einem Präfix „T“ gekennzeichnet wurden. Es ist nicht bekannt, ob die Wahl des Buchstabens T eine tiefere Bedeutung hat.

Die ersten Platten, T.1000- folgende, wurden für Aufnahmen mit dem Neo-Bechstein-Flügel vergeben. (Im Jahre 1931 hatte die Firma Bechstein in Zusammenarbeit mit der Firma Siemens und nach den Patenten der Physiker Nernst und Driescher den Neo-Bechstein-Flügel entwickelt. Die elektromagnetisch schwachen Saitenschwingungen - von besonderen Mikrohämmern erzeugt - wurden bei diesem Instrument durch variable elektrische Verstärkung, Siebung oder Dämpfung über Lautsprecher wiedergegeben.) Bei der Telefunken-Gesellschaft wurden vom Komponisten Waldemar Padwa im Juli 1932 insgesamt fünf Titel als Werbeplatten für die C. Bechstein Pianoforte-Fabrik A.G., Berlin, eingespielt (zwei Platten mit 30cm  und drei Platten mit 25cm Durchmesser. Die Aufnahmen dienten zur Demonstration des Klanges (Unterhaltungsmusik und klassisches Repertoire).

Die T-Serie wurde sodann mit T.5000 folgende fortgesetzt. (Die Neo-Bechstein-Platte T.1003 wurde auch mit T.5015 belegt). Gegen Juli 1937 wurde T.5999? erreicht - die bisher höchste nachgewiesene Nummer ist T.5990 - und gegen August 1937 mit T.6000 fortgesetzt. Die bisher höchste nachgewiesene Nummer Ist T.6299 gegen März 1939.

Die Fortsetzung erfolgte nicht, wie zu erwarten wäre, mit T7000, sondern mit T70000. 1943 wurde T70892 erreicht.

Nach dem Kriege wurden auch wieder Lohn- und Werbeplatten aufgenommen. Die Serie begann gegen 1951 mit 71100. Gegen 1956 dürfte T72127 erreicht worden sein. Ab 1957 wurden keine Neuaufnahmen mehr für die 78-Normalrille vorgenommen und die Produktion endgültig auf Mikrorille umgestellt.  

Matrizennummern

Telefunken übernahm von Ultraphon deren Matrizennummer-System von 18000-  und führte es fort. Die Eigenaufnahmen in Berlin endeten gegen Januar 1944 mit 27096. In diesem Matrizennummernsystem wurden auch Lohn- und Werbeaufnahmen belegt. Insbesondere für Werbeplatten wurden eigens aufgenommene Werbetitel bisweilen auf der Rückseite mit Aufnahmen gekoppelt, die auch als reguläre kommerzielle Platten herausgebracht worden waren.

(Aufnahmen in Prag erhielten seit 1933 einen eigenen 40000-Matrizenblock, welcher um 1944 die 45951 erreicht hatte. Kriegsbedingt wurden Aufnahmen in den Jahren 1943-1944 von Berlin ins Ausland verlagert, wo es eigene Matrizen-Blöcke gab: In Stockholm 27101-27168 , In Prag 27169~27180, in Wien 35001~36521.)

Seit Januar 1935 richtete die Telefunken einen zusätzlichen Matrizenblock ein, welcher ausschließlich für Werbe und Lohnaufnahmen Verwendung fand: 50000~53146 (1935-1943). Die Serie wurde nach dem Kriege fortgesetzt als 55001~57115 (1951~1956). Wegen der begrenzten Studio-Verfügbarkeit wurden in der zweiten Hälfte der 40er-Jahre einige Titel durch Decca in der Schweiz aufgenommen mit Präfix MR. Präfix DR=London. Präfix MR=Stockholm.

1936 beschloss der Reichsbund der deutschen Beamten in Brünnhausen in Bayern dem Reichskanzler und „Führer“ Adolf Hitler zu dessen 48. Geburtstag am 20. April 1937 ein besonderes Geschenk zu machen: Mobile Aufnahme-LKWs der Telefunken-Abteilung Spezialaufnahmen  wurden nahezu acht Monate lang kreuz und quer durch Deutschland geschickt, um ein „Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten“ zu erstellen – sowohl auf Platten mit 25cm als auch mit 30cm Durchmesser. Zu diesem Zweck wurde eigens ein neuer Matrizenblock 60000- eingerichtet. Diese Platten sind außerordentlich selten, denn offiziell erhielt nur Hitler einen kompletten Satz, die Interpreten (die Mundartsprecher) jeweils ein weiteres Belegexemplar. Nach der Angliederung Österreichs, und später nach dem Einmarsch in die Tschechoslowakei wurden 1938-1939 weitere Mundartbelege in der nunmehrigen „Ostmark“ bzw. im Sudentenland aufgenommen. Für die praktische Arbeit wurden dann die bayerische bzw. österreichische Wörterbuchkommission eingeschaltet. Diese, sowie einige der früheren Aufnahmen, wurden auch auf besonderen Etiketten (z.B. Dr Mitzkas Sprachatlas, Marburg, u.a.) zusammengestellt.

Nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande wurde für die Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) eine Serie von Schallplatten aufgelegt, welche ebenfalls einen eigenen Matrizenblock 80000- erhielt. 

 

Discography (sorted by catalog number, then matrix number) .

 

 

Etiketten

Für Kleinstauflagen, bei denen sich ein besonders gestaltetes Etikett mit gedruckten Inhaltsangaben nicht lohnte, wurde das Telefunken-Standardetikett im „Tortendesign“ verwendet. Das Bildzeichen für kommerzielle Platten war bereits 1932 beansprucht worden; im Tortenstück mit der Inschrift „Telefunken / Die deutsche Weltmarke“, darunter das bereits seit  1926 geschützte „Strahlen“-Logo. Da Telefunken an den Lohnpressungen keine eigenen Rechte hatte, wurde ein „leeres“ Tortenstück gewählt, in welches dann die Angaben des Kunden eingetragen werden konnten. Es gibt verschiedene geringfügige Design-Variationen. Die Grundfarbe war in der Regel gelb, die Inhaltsangaben wurden per Schreibmaschine eingefügt. Bei Auflagen ab etwa 15 Exemplaren wurde das Etikett gedruckt. Die Auslieferung erfolgte in bedruckten Standard-Lochhüllen.

Einige Werbekunden bestellten anstelle des „leeren“ Etiketts aufwendige Motive im Mehrfarbendruck. Oft wurden die Platten auch in repräsentativen Klapptaschen oder Sonderhüllen aus Papier oder Karton verpackt.

Lohnpressungen für andere Plattenfirmen wiesen naturgemäß deren eigene Bestellnummern auf, oft waren die eigentlich Telefunken-internen T-Nummern aber zusätzlich auf dem Etikett vermerkt.

Einige ausgewählte Beispiele:

 

Telefunken-T5115 Volksbund für das Brauchtum im Ausland  Telefunken T5247 Trutzlied der Bayerischen Ostmark  Telefunken T5342 Nasjonal Samling (Rainer E. Lotz) Telefunken T5372 Dom zu Altenberg (Rainer E. Lotz)Telefunken T5567-50457 Hamburgische Staatsoper 1936Telefunken T5610 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht (Rainer E. Lotz) Telefunken T5629 Cap-Polonia-Bar Hamburg (Rainer E. Lotz) Telefunken T5630 C&A-Walzer Metropol-Vokalisten (Rainer E. Lotz) Telefunken T5725 Teddy Stauffer Original Teddies (Rainer E. Lotz) Telefunken T5961 Stimmen der Jugend DüsseldorfTelefunken T5988 Opel-Werbefilm (Rainer E. Lotz) Telefunken T6072 Bayer Neujahsansprache Telefunken Reichsbund der deutschen Beamten Radio Telefunken T6086 Carmen - Tosca - Aida (Rainer E. Lotz) Telefunken T6107 Calig SchallplatteTelefunken T70001 Tag der Deutschen Kunst 1939 (Rainer E. Lotz) Telefunken T70210 Glocken der Benedikinerabtei Münsterschwarzach Telefunken T70286 Agfacolor Lichtbildermärchen Froschkönig Telefunken T70301 Feuerwehr Feuersignal (Rainer E. Lotz) Telefunken T70329 JU 88 (Rainer E. Lotz)Telefunken T70363 Nationale Jeugdstom (Rainer E. Lotz) Telefunken T70381 Continental Schreibmaschine Wanderer Werke (Rainer E. Lotz) Telefunken T70440 Deutsche Arbeitsfront (Rainer E. Lotz) Telefunken T70621 Levente Hanglmez Ungarn (Rainer E. Lotz) Telefunken T70640 Werkchor der Kölner Ford-Werke (Rainer E. Lotz)Telefunken T71115 Agfacolor Musikmärchen Dornröschen Telefunken T71127 Gold Dollar Zigaretten-Reklame (Rainer E. Lotz) Telefunken T71131 Bahrain-Phone-Record (Rainer E. Lotz) Telefunken T71139 Kloster Bier Khartoum Sudan (Rainer E. Lotz) Telefunken T71165 Rafdain-Recording-Company (Rainer E. Lotz)

Telefunken T71245 Jubiläum 50 Jahre Telefunken (Rainer E. Lotz) Telefunken-T71379 Konsum "Miteinander - Füreinander" (Rainer E. Lotz) Telefunken T72121 Mzuri Assanand & Sons Mombasa Kenya (Rainer E. Lotz) Telefunken T72127 Elsco Disque Lingala (Rainer E. Lotz) Telefunken T71167 Tao Sia & Company Flying Horse (Rainer E. Lotz) Telefunken Platte T71244

Reichsluftschutzbund Telefunkn T4338ASchalplattenarchiv Haberfeld
 
 
   

 

 

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UPDATE: 2022-02-14

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Letzte Aktualisierung: 19-12-2011